
„Körper formen“, 10 Min., 2018 – Im Keller der Akademie der bildenden Künste Wien
stehen dicht gedrängt Gipsabgüsse von Skulpturen der Antike und Renaissance.
Ein leises Unbehagen mit der Sammlung führt zu einem Filmdokument von 1915:
Klassizistische Ästhetik und koloniale Forschung arbeiten Hand in Hand.
„Wien – Liberec“, 20 Min., 2019 – Spurensuche zur Zusammenarbeit von „Rasseforschung“
und Kunstakademie zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Zitate der Täter/innen
tragen die fast vergessene Geschichte an die Schauplätze zurück: die Akademie
der bildenden Künste Wien, den Prater und die tschechische Stadt Liberec.
„Bewegungsdauerpräparate“, 17 Min., 2024 – Die „Encyclopaedia Cinematographica“
ist ein Filmarchiv der (Tier-)Bewegung, das heute wie ein Museum der bedrohten
Arten wirkt. Die Arbeit untersucht eine Bildproduktion, die wissenschaftliche
Objektivität herstellen wollte, aber ideologisch behaftet war.
Jannik Franzens recherchebasierten Arbeiten hinterfragen die Rolle von Wissenschaft und Institutionen bei der Herstellung sozialer Normen und Ausschlüsse. Sie befassen sich mit anthropologischer Bildproduktion, medizinischer Geschlechternormierung, filmischen Verhandlungen von Natur oder auch mit den strukturellen Zumutungen von Zwei-Geschlechter-Ordnung und Heteronormativität.


